Loris Tjeknavorian
Libretto, Komposition, Musikalische Leitung

wurde 1937 im Iran geboren. Nach einem Violin- und Klavierstudium am Teheraner Musikkonservatorium schloß er 1961 sein Kompositionsstudium an der Wiener Musikakademie mit Auszeichnung ab. Kurz nach dem Studienabschluß veröffentlichte der Wiener Musikverlag Döblinger vier seiner Klavierwerke sowie das Ballet Fantastique für drei Pianos, Celesta und Schlagzeug. Von 1961 bis 1963 unterrichtete Tjeknavorian am Teheraner Musikkonservatorium und wurde zum Leiter des Staatsmusikarchivs ernannt, wo er sich der Sammlung und Erforschung iranischer Volksmusik und –instrumente widmete. Im Jahr 1963 gewährte Prof. Carl Orff Tjeknavorian ein Stipendium, welches ihm erlaubte, seine tragische Oper „Rostam & Sohrab“ in Salzburg fertigzustellen.
1965 nahm Tjeknavorian ein Dirigentenstudium an der Universität von Michigan auf. Von 1966 bis 1967 wurde er zum Hausdirigenten des Concordia College in Moorhead, Minnesota, ernannt und von 1966 bis 1970 war er Leiter der Abteilung Instrument und Oper an der Moorhead State University.
Im Jahr 1970 bot der iranische Kulturminister Tjeknavorian die Stelle des Composer-in-Residence an der Teheraner Oper und des Chefdirigenten des Opernorchesters an. Tjeknavorian dirigierte eine Reihe großer Opern inklusive seiner eigenen Werke, der Märchenoper „Pardis und Parisa“ und des Tanzdramas „Simorgh“. 1975 erhielt Tjeknavorian einen „Exclusive Conducting Artist“-Vertrag von der Plattenfirma RCA, bei welcher er viele erfolgreiche Aufnahmen mit führenden Orchestern machte, wie z. B. dem London Symphony Orchestra, dem Royal Philharmonic Orchestra und dem London Philharmonic Orchestra.
Tjeknavorian trat mit vielen internationalen Orchestern auf der ganzen Welt auf: in Wien, London, Paris, New York, Budapest, Helsinki, Tokyo, Bangkok, Israel, Südafrika, usw.
Seine eigenen Kompositionen führte er mit vielen bedeutenden Orchestern auf, wie dem London Symphony Orchestra, dem London Philharmonic Orchestra, dem Halle Orchestra, dem Philharmonischen Orchester Helsinki, dem American Symphony Orchestra in New York, dem Teheran Symphony Orchestra, dem Johannesburg Symphony Orchestra, dem Haifa Symphony Orchestra, dem Mexico Symphony Orchestra, den London Percussion Virtuosies, dem Strassburg Percussion Ensemble und dem English Chamber Orchestra.
Im Jahr 1989 wurde Tjeknavorian zum Chefdirigenten und künstlerischen Leiter des Armenischen Philharmonischen Orchesters (APO) in Jerewan, Armenien, ernannt. Während seiner elfjährigen Zusammenarbeit mit dem APO wurden viele international anerkannte Aufnahmen mit dem ORF und der britischen Plattenfirma ASV gemacht und viele Tourneen nach Europa, in die Vereinigten Staaten, nach Kanada, in den Iran und nach Libanon unternommen. In drei aufeinanderfolgenden Jahren, von 1991 bis 1993, war das APO das Hausorchester bei der ORF-Benefizveranstaltung „Licht ins Dunkel“ in Wien.
Tjeknavorian legte im Jahr 2000 seine Position beim APO zurück, um sich wieder vermehrt der Kompositionstätigkeit und der Zusammenarbeit mit anderen Orchestern widmen zu können.
Im Laufe seiner Karriere hat Tjeknavorian über 100 Aufnahmen mit RCA, Philips, EMI, ASV etc. gemacht und über 75 Kompositionen geschrieben: Fünf Symphonien, zwei Opern, ein Requiem, Kammermusik, Konzerte für Klavier, Violine, Gitarre, Cello oder Bipa (chinesische Laute), verschiedene Choralwerke inklusive des Oratoriums „Die Offenbarungen des Johannes“.
Im April 2001 dirigierte Tjeknavorian ein Konzert mit den Wiener Symphonikern im Wiener Musikvereinssaal. Das Programm enthielt unter anderem drei Stücke aus seiner Oper „Rostam & Sohrab“ und seine 2. Symphonie „Credo“.
Im Sommer 2001 dirigierte er die Premiere von Dikran Choukhajians Oper „Arshak II“ im San Franzisco Opera House sowie das Vienna Music Festival in Hong Kong und Konzerte mit zeitgenössischer Musik (inklusive eigener Kompositionen) in Hong Kong und Mexiko.
Die Firma BMW hat die Suite von Tjeknavorians Märchenoper „Pardis und Parisa“ für die Werbekampagne eines neuen Automodells auserwählt und im Rahmen von Autopräsentationsveranstaltungen einige tausend CDs mit Ausschnitten dieser Märchenoper verschenkt.
Am 3. Mai 2002 wird Tjeknavorian die europäische Erstaufführung seiner Oper „Rostam & Sohrab“ in einer konzertanten Version im Festspielhaus St. Pölten unter Mitwirkung des Niederösterreichischen Tonkünstlerorchesters dirigieren.

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